1987 Afrika - Dieter Weberpals & Barry Sangare
1988 Barry Sangare erzählt
1994 / 95 Argile Tournee "Idjo" feat. Ramesh Shotham & Barry Sangaré
1997 Argile Tournee in Westafrika
(Foto: Peter Roggenthin - die legendäre Session mit der Gruppe "Farafina" in Bobo Dioulasso / Burkina Faso)
(Foto: Peter Roggenthin - Dieter's Session mit dem Trommlernachwuchs von Ferkessedougou / Elfenbeinküste - Solist Yussuf legt sich mächtig ins Zeug!)
Radio feature von Michael Schels bei radio aporee
Stadtmagazin Plärrer 6/97:
Wenn durch Trommeln Seelen tönen
Mit der Nürnberger Weltmusik-Gruppe "Argile" durch Westafrika
Vom 8. bis zum 29. April 1997 tourte die Nürnberger Weltmusik-Band "Argile" durch die westafrikanischen Staaten Cote d'Ivoire, Burkina Faso, Togo und Ghana. Eine Reise zu den musikalischen Wurzeln und ein "Gegenbesuch" in die Heimat von Barry Sangare und Fiadelia King.
Von Michael Schels (Text) und Peter Roggenthin (Fotos)
Sanfte Landung in Abidjan
Dieter Weberpals, afrikaerfahrener Bandleader und hauptorganisator der Tournee, hat uns vorgewarnt: "Stellt euch darauf ein, daß alles auf "afrikanische Art" laufen wird - also vollkommen anders als geplant." Die ersten tage in der Millionenstadt Abidjan, im Süden der Elfenbeinküste, sind für die 15 Mitreisenden denn auch milder als befürchtet, quasi ein sanftes Einstimmen auf Afrika: Hotelessen nach europäischem Standard, kurze und unverbindliche, dafür aber heftige Impressionen in einer katastrophal überforderten Stadt, kleine Ausflüge ins Umland, faules Herumhängen am Swimming-Pool. Alles sehr tough und touristenmäßig.
Die Band allerdings ist gleich von Anfang an "mitten drin". Kaum in Abidjan angekommen, engagiert "Argile" vier Afrikaner und porbt mit diesen ein auf afrikanische Hör- und Sehgewohnheiten zugeschnittenes Programm: Tata Conde, Tochter der in Afrika sehr beliebten Guineerin Sona Mamady Conde, sorgt mit ihrer klaren und hohen Stimme für faszinierende Töne. Die anmutige junge Frau beweist, wie sehr der Männerband "Argile" eine Sängerin guttut - nicht nur musikalisch. Leider wird Tata nach den ersten drei Auftritten in Abidjan krank und muß ihre weitere Teilnahme an der Tournee absagen.
Tatas Cousine Ramata Conde und Papson Sylla, zwei junge professionelle Großstadt-Tänzer, zelebrieren den Tantango Dongo (Trommeltanz) mit Leidenschaft. Ihre perfekt einstudierte simulatane Choreografie wird mehrmals von Djembe-Soli auf die Spitze getrieben. Dann zeigt jeder Tänzer, was in ihm steckt - mit für westafrikanische Tanzkunst typischen assoziationsstarken Bewegungsmustern, bei denen Arme, Beine, Oberkörper und Becken durch weitausladende, wellenförmige Gesten und Gebärden zu sprechen beginnen. Die Körper der Tänzer steigern sich, von den Trommeln minutenlang angeheizt, richtiggehend in Trance. Auch Fadjimba Sekou, Trommelbauer, Djembe- und Dundun-Spieler aus Guinea, der mit seinen Brüdern in Abidjan eine Djembe-Werkstatt bestreitet, ist zu "Argile" hinzugestoßen. Der ruhige, etwas schüchterne Fadjimba ist ein guter Freund Barry Sangares, und baut in dessen Auftrag Trommeln für den Export nach Deutschland. Die Engagements sind ein geschickter Schachzug, denn die neu hinzugekommenen "Argile"-Mitglieder holen die Band auf afrikanischen Boden zurück - so gewappnet kann man sich selbstbewußt dem afrikanischen Publikum präsentieren.
Musikalisches Highlight: Jussuf Kanté
Während die Band schon mehrere Tage volle Leistung bringt, soll der Rest der Crew erst am fünften Tag auf Touren kommen: Jussuf Kanté & Band spielen zusammen mit "Argile" in Treichville, einem afrikanischen Viertel, prallvoll mit buntem Nachtleben. Dort treffen wir uns in einer der verrufensten Bars der Stadt, dem Club Djongoma. In der Regel verirrt sich kein Weißer dorthin, denn die Armut ist groß, und es herrschen, gelinde gesagt, "rauhe Sitten". Frau Sylla, die Leiterin des Goethe-Instituts, wirkt etwas verstört, als sie erfährt, daß "Argile" "mitten unter Banditen" spielen würde. Wir sind umso gespannter auf diesen Abend. Jussuf Kanté, Bruder des in Europa sehr erfolgreichen Mory Kanté, ist gebürtiger Guineer und lebt seit über zehn Jahren in Abidjan.
Er hat ein gebrochenes Verhältnis zu seinem jüngeren Bruder, da dieser seiner Ansicht nach die afrikanischen Traditionen "verfälscht" und "verkauft". Der autoritäre und charismatische Jussuf Kanté leitet in Abidjan mehrere Bands, wobei er als "Griot" vorwiegend bei Familienfeierlichkeiten auftritt - als Sänger, der mit Cora-Begleitung Stammes- und Familiengeschichten erzählt. Jussuf Kanté sieht sich in der afrikanischen Tradition der mündlichen Überlieferung, dementsprechend groß ist sein Wissen über Familienclans bis hin zu geschichtlichen Zusammenhängen.
An diesem Abend wird extra für die Session mit "Argile" eine technisch "aufwendige" Anlage zusammengebastelt, die einer Hardcore-Punk-Band würdig gewesen wäre. Unserem Tontechniker Horst sträuben sich die Haare. Das Konzert im Club Djongoma, ein mit Beton stabilisierter Bretterverhau, der etwa 60 Leuten Platz bietet, ist denn auch ein wildes Gemisch aus musikalischen Glanzleistungen, irren Gesten, bezaubernden bis wahnwitzigen Tanz- und Gesangseinlagen und rauschhaften Selbstinszenierungen. Jussuf beherrscht mit aggressivem Gehabe und wilder Gestik die Szenerie. Dennoch ist die Atmosphäre erstaunlich gelöst und das Publikum begeistert von den islamisch eingefärbten Gesängen des Jussuf Kanté, der zur allgemeinen Belustigung mehrmals die deutschen Gäste aufs Korn nimmt. Auch "Argile" kommt beim Publikum sehr gut an, es scheint niemand zu stören, daß die Anlage mehr Lärm als Musik produziert. Es wird bis fünf Uhr früh getanzt, gesungen und Bier getrunken - ein unvergeßliches Ereignis voller afrikanischer Lebenskraft inmitten eines der ärmlichsten Viertel der Stadt.
(Fortsetzung in Kürze - Das nächste Kapitel: "Bei Barry zu Hause")
1997 Argile BRD-Tournee feat. Sona Tata Condé
1998 - 2004 Argile feat. Sona Diabaté
(BRD, DK, S, NL, F, CH, A, I, PL) u.a. Dänemark - Kopenhagen Festival Dapamda 15.8.00 www.africanculture.dk/en/sona.htm
Frankreich - Festival Complet' Mandingue Saint Brieuc 20.4.02
Zwischen 1998 und 2004 begleiteten Argile die Griot-Sängerin Sona Diabaté mehrmals auf Tournee. Sie ist eine der ganz großen Sängerinnen Afrikas, die Vergleiche mit Miriam Makeba oder Youssou N'Dour nicht zu scheuen braucht. Ihre ausdrucksstarke Stimme, ihr klarer und hoher Gesang, der sowohl zart klingt als auch mit Power losröhren kann, vereint die Weiten des Sahels und die subtropischen Tiefen ihrer Heimat und schlägt die ZuhörerInnen sofort in ihren Bann.
Sona Diabaté stammt aus einer großen Griot-Familie aus Faranah in Guinea, erweitert jedoch ihr Repertoire neben dem traditionellen Griot-Stil um eigene Lieder und erweist sich damit auch als zeitgenössische Singer/Songwriterin und Kritikerin vieler Mißstände. Ihr Welt-Erfolg "Garé-Garé" z.B. wendet sich gegen die Polygamie (und landete auf Platz 3 der European World Music Charts) und das Titelstück ihres neuen Albums "Tounkana" befaßt sich mit dem Problem der Ausländerfeindlichkeit aus der Sicht einer weltgereisten Afrikanerin.
Sona Diabatés charismatische Bühnenpräsenz, ihre ausdrucksvolle Stimme und ihr eindrucksvolles typisch westafrikanisches Gitarrenspiel begeisterten jedes Publikum, "Argile" sorgte für den entsprechenden farbenfrohen, druckvollen Hintergrund mit optischen Glanzpunkten von Tänzerin Ramata Condé, backing Sängerin Aicha Kouyaté und Trommelvirtuose Kassoum Traoré.
Sona Diabaté lebt in Paris und hat weltweit großen Erfolg. Neben Einladungen zu den großen Afrikafestivals in Los Angeles, Paris, Würzburg, Stockholm oder London fehlt sie auf keiner Compilation westafrikanischer Musik.
2002 - Tournee mit The Argile / Kinkéliba Project
(BRD + Holland)
featuring Sona Diabaté, Moussa Diallo (Bass/DK-Mali), Mikkel Nordsoe (e-git/DK) und Basiru Suso (Kora/Mali)
u.a. 7.5.02 Jazzfestival Wiehl, African Night gemeinsam mit Manu Dibango & Soul Makossa Gang www.wiehl.de/homepage/jazztage02.html
und NL Bredabarst Festival www.bredabarst.nl/barst-02/lineup.htm
Die Energie von Funk, Rock und traditioneller afrikanischer Musik zusammen in einer Band mit der Kraft der afrikanischen Trommeln, einem extrem funky-bass, einer swingenden Jazz-Rock-Gitarre, einem brillianten Schlagzeuger, dem expressiven Klang der Peulh-Flöte und der lyrischen Stimme der Kora (african harp). Und über all' dem eine der beeindruckensten, charismatischen, weiblichen afrikanischen Stimmen.
Eine der größten Sängerinnen Afrikas, Sona Diabaté aus Guinea, zusammen mit der Worldmusic-Gruppe "The Argile/Kinkéliba Project" von Moussa Diallo (Mali/DK) und Dieter Weberpals (BRD), die in dieser Band einige der besten afrikanischen Musiker mit einigen Top-Musikern aus Europa zusammenbringen: Mikkel Nordso (git), der bereits auf über 200 CDs mitwirkte, spielte u.a. mit Habib Koité, John Abercrombie & Marylin Mazur; Kassoum Traoré (djembé) macht derzeit Schlagzeilen mit seinem Konzept neuer zeitgenössischer Trommelmusik (CD Traoré/Nsotse "Bush Taxi From Bamako To Accra"), Basiru Suso, ausgebildet am National Institute of Arts in Bamako, zählt zu den besten in Europa lebenden Kora-Virtuosen mit einem sehr modernen Spielkonzept und Charles Blackledge arbietet seit über 10 Jahren mit afrikanischen Trommlern zusammen u.a. mit Famoudou Konaté, Barry Sangaré, Mohamed Traoré, und hat auf seinem drum-set einen neuen Stil durch die Integration afrikanischer Rhythmen und Spielweisen entwickelt.
  • Sona Diabaté - voc, acc. guitar (Guinea)
  • Moussa Diallo - bass (Mali/Denmark)
  • Dieter Weberpals - flutes, keyb. (Germany)
  • Kassoum Traore - djembé (Mali)
  • Basiru Suso - kora (Gambia)
  • Mikkel Nordso - acc + e-guitar (Denmark)
  • Charles Blackledge - drums, djembé (USA)
Moussa Diallo wurde am 17. Februar 1955 in Paris geboren und wuchs in Bamako, Mali, auf. Derzeit lebt er in Copenhagen, Dänemark. Sein "Kinkéliba Project" spielte auf Festivals überall in Europa und in Afrika. Neben vielen weiteren CDs von Moussa Diallo gibt es von dieser Band 3 CDs "Kinkéliba Project Live at the Copenhagen JazzHouse" (2001), "Kinkéliba Project" (1999) und "Chiwara" (2003) auf denen er sich mit seiner afrikanischen Idendität als Sohn einer dänischen Mutter und eines Vaters aus Mali auseinandersetzt. Kinkéliba ist der Name einer afrikanischen Heilpflanze, die in der traditionellen afrikanischen Medizin benutzt wird und ebenso der Titel einer Komposition Moussa Diallo's, die die Heilkraft der kinkéliba-Pflanze preist. Argile ist das französische Wort für "Erde", besonders der "Heilerde", die auch bei uns in Europa als Medikament benutzt wird.
2003 - Argile in Italien mit Sona Diabaté & Abdel Illah Hajim
u.a. Torino-Festival und Mescolanze Night
2004 - Argile in Tschechien
PLES AFRIKA FESTIVAL, Prag mit den beiden Senegalesen LAMINE KOUYATE (Kora), WALE TRAORÈ (Djembe), DIETER WEBERPALS (Flute), PETER HORCHER (Akkordeon)
2005 / 2006 - Argile mit Talabani Dilshad & Abdel Illah Hajim
2005 u.a. Bardentreffen Nürnberg feat. El Houssaine Kili http://news.bardentreffen.de/band.asp?band=451
Foto Helmut Feil: v.l.n.r. oben Houssaine Kili, Abdel Illah hajim, Rainer Glas, Charles Blackledge, Peter Horcher, Jeannete A., Talabani Dilshad - unten: Amadou, Uhuru, Dieter Weberpals, Habib
Verleihung Menschenrechtspreis Nürnberg, Holledau Open Air, Open Flair Ingolstadt, Dreieckfestival Gütersloh usw.
2006 Afrika-Tage München
2007 / 2008
2007 Aufnahmen zur CD "filefola" und deren Veröffentlichung in den USA. Tournee 07/08 zum 20-jährigen Jubiläum von Argile u.a. mit den Gästen Sigi Finkel (sax/Austria), Mamadou Diabate (balafon, djembe/Burkina Faso), Torsten Goods (Git), Biboul Darouiche (congas, mbira/Kamerun), Alexis Madokpon (vocals, perc/Benin), Salimata Kienou (vocals, dance/Burkina Faso)

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